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20 Punktspielgeschehen – 1. Bundesliga der Damen
Eine Liga unter Strom
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In seiner dritten Erstligasaison landet
der TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz
mit seinem Damenteam auf Rang
vier. Es war eine Saison der hauch-
dünn verpassten Chancen und an
Spannung kaum zu überbieten.
Am letzten Spieltag konnten Cheftrainer
Bastian Knittel und Teammanager Sven
Grosse nur noch aus der Ferne zuschau-
en. Während Meister und Absteiger in
Essen und Berlin ausgespielt worden,
hingen die Verantwortlichen von Bla-
sewitz am letzten und für Dresden
spielfreien Julitag beinah ebenso unter
Spannung am Handy. Aber nicht, weil
sie noch um den Klassenerhalt zittern
mussten – der war längst gesichert –
doch wer das Rennen um Meisterschaft
und gegen den Abstieg macht, war für
alle Bundesligisten natürlich von Inter-
esse. „Das Display lief tatsächlich heiß,
so viele Partien waren dieses Jahr der-
art umkämpft und knapp, dass sich bis
zum Schluss viele Vereine nicht sicher
sein konnten. Da war viel Spannung
drin“, sagte Bastian Knittel.
Am Ende verteidigte Bredeney Essen
den Titel, Aufsteiger Vaihingen Rohr
steigt wieder ab und die Dresdnerinnen
etablieren sich als Tabellenvierter im
guten Mittelfeld. „Das ist ein ordentli-
ches Ergebnis für uns und wir haben im
dritten Jahr souverän den Klassenerhalt
geschafft. Dennoch durften wir dieses
Jahr nur zwei Siege feiern und haben
mehrfach hauchdünn 4:5 verloren. Da
wäre manchmal mehr drin gewesen“,
resümiert Sven Grosse.
Erfreulich für die Dresdnerinnen: Nach-
dem ihr Einsatz 2021 nicht geklappt
hat, schlug in diesem Sommer Andrea
Petkovic immerhin einmal im Wald-
park auf. Blasewitz bleibt auch dank ihr
mit knapp 2.000 Zuschauern in diesem
Sommer der Zuschauerkrösus in der
Liga. Ein zweiter Einsatz von Petkovic
war angedacht, ihr Erstrunden-Erfolg
im Doppel in Wimbledon mit Jule Nie-
meier verhinderte jedoch ein erneutes
Kommen.
So waren auf der Position 1 vor allem
Kristina Kucova aus der Slowakei und
die beiden Ungarinnen Dalma Galfi und
Reka-Luca Jani gefragt. Während Galfi
und Jani gemeinsam fünf Einzel- und
vier Doppelpunkte erspielen konnten,
blieb die 2021 so starke Kristina Kucova
nach zwei Corona-Erkrankungen ohne
jeden Punktgewinn für Blasewitz. „Gut
präsentiert haben sich unsere beiden
Neuzugänge Rebecca Sramkova und
Fanny Stollar und auch unsere Lara
Schmidt hat wieder wichtige Punkte
beigesteuert“, so der Teammanager.
Wie in den Vorjahren war auch 2022 der
zeitliche und logistische Aufwand vor
jedem Spieltag eine Herausforderung.
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1 | Das Team des TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz
beim ersten Auswärtsspiel in Aachen mit Cheftrainer
Bastian Knittel, Tereza Smitkova, Maddison Inglis,
Dalma Galfi und Coach Oliver Trott (hinten, von
links) sowie Anastasia Detiuc, Lara Schmidt, Kristina
Kucova und Teammanager Sven Grosse (vorn, von
links). Foto: TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz
2 | Andrea Petkovic. Foto: Steffen Manig 3 | Dalma
Galfi. Foto: Steffen Manig
Teammanager und Cheftrainer standen
regelmäßig unter Strom. „Es gab enorm
viele parallele Turniere, die wir perma-
nent beobachtet haben und dann im-
mer auf den letzten Drücker noch Flüge
und Züge gebucht haben, um die Spie-
lerinnen zum Punktspielstart auf dem
Platz zu haben. Nicht immer hatten wir
unsere Wunschmannschaft am Ende
tatsächlich zusammen“, weiß nun auch
Bastian Knittel, der als neuer Cheftrai-
ner im Waldpark erstmals in die nerven-
aufreibende Logistik eingebunden war.
Skadi Hofmann
sachsentennis 02/2022



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