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34 Aus den Bezirken – Leipzig
U 12 und U 14: Gelungener Saisonauftakt
in Waldheim
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1 | Noah Brockmann. Beide Fotos: Konrad Schneider
2 | Stella Kobzieva.
Nach größerer Pause fand am vierten
Aprilwochenende wieder der Wald-
heimer Junior Cup statt und das
schon zum sechsten Mal. Bereits in
der Woche zuvor kündigte sich mit
sonnigen 20 Grad bestes Tenniswet-
ter an. Mit mehr als jeweils 20 Meldun-
gen in der Altersklasse U 12 und U 14
der Jungen waren die 16er-Felder mehr
als ausgebucht. Ein Wermutstropfen
bleibt, denn mit nur fünf Teilnehmerin-
nen in der Altersklasse U 12 der Mäd-
chen hat es den Anschein, dass sich da
weder das angekündigte Wetter noch
die gewohnt gute Versorgung und Or-
ganisation auf dem Waldheimer Pfaf-
fenberg herumgesprochen haben.
Durch die geringe Feldgröße bei den
Mädchen wurde im Gruppensystem
gespielt, sodass alle vier Spiele hatten.
Dabei zeigten Lena Ruppert (VTC 1892
Reichenbach) und Stella Kobzieva (TC
Blau-Weiß Dresden-Blasewitz) auch
nicht das geringste Interesse, länger
auf dem Platz zu stehen als nötig. Bei-
de gaben in ihren Spielen gegen die
drei weiteren Turnierteilnehmerinnen
kein einziges Spiel ab, sodass sie den
Turniersieg unter sich ausmachten. In
einem knappen Match wehrte sich Lena
Ruppert standhaft und musste sich
doch gegen das druckvolle und hoch-
emotionale Tennis von Stella Kobzieva
mit 4:6, 2:6 geschlagen geben. Den drit-
ten Platz sicherte sich in einem nicht
weniger emotionalen kleinen Finale
Marta Noack gegen ihre Teamkollegin
Hanna Euchler (beide 1. TC Waldheim).
Im Feld der Jungen U 12 konnte Rapha-
el Radke (TC Rot-Weiß Landshut) den
Pokal für den ersten Platz in die Höhe
strecken. Nach seinem Halbfinalsieg
gegen Zhinos Shirzady (TSV 1886 Mark-
kleeberg), der sich an Position 1 gesetzt
bis dahin problemlos durch das Turnier
gespielt hatte, traf er im Finale auf Phil
Oehmigen (VTC 1892 Reichenbach).
Dieser hatte sich im Halbfinale erst im
Match-Tiebreak gegen Julius Wagner
(TC RC Sport Leipzig) durchsetzen kön-
nen und musste sich dann gegen den
auch körperlich überlegenen Raphael
Radke deutlich mit 3:6, 1:6 geschlagen
geben. Zhinos Shirzady belohnte sich
mit einem 6:3, 6:3 gegen Julius Wagner
noch mit dem dritten Platz.
Auch in der Altersklasse U 14 war ein
Shirzady-Bruder ganz vorn mit dabei.
Maximilian (TLZ Espenhain) spielte sich
bis ins Finale, wo er von Noah Brock-
mann (Osnabrücker TC von 1908) mit
6:2, 6:0 besiegt wurde. Auch in diesem
Feld gab es Spieler aus dem bayerischen
Tennisverband. Fabian Schmuck (1. Re-
gensburger Tennis-Klub) wollte Maximi-
lian Shirzady im Halbfinale das Leben
schwer machen, scheiterte aber teils an
dem sicheren Spiel seines Kontrahen-
ten, teils an den windigen Bedingungen.
Diese trieben seine Bälle Mal für Mal
knapp ins Aus und sorgten letztlich für
ein klares 0:6, 1:6. Tom Ochotzki (Leipzi-
ger SC 1901) kämpfte im Halbfinale ge-
gen Noah Brockmann um jeden Ball und
hielt dem Tempo und der Ballverteilung
des Niedersachsen gut stand. Dass
letztlich ein 6:1, 6:2 für Noah Brockmann
auf dem Papier steht, zeigt einmal mehr,
dass der Spielstand das Geschehen auf
dem Platz nicht immer eins zu eins wi-
derspiegelt, denn gerade im zweiten
Satz war die Partie fast ausgeglichen. Im
Finale zeigte Noah Brockmann einmal
mehr seine ganze Qualität. Dass höhere
Tempo und die spielbestimmende Art
bereiteten Maximilian Shirzady wieder
und wieder Probleme. Zum einen ließ er
sich zu weit hinter die Grundlinie fallen,
weswegen Brockmann oft genügend
Zeit beim folgenden Schlag hatte, um
sich die Ecke auszusuchen; zum ande-
ren hatte dieser mit den Aufschlägen
des Sachsen wenig Probleme, die zwar
mit viel Slice, aber dafür wenig Tempo
gespielt waren und immer wieder einlu-
den, den Ballwechsel von Anfang an zu
bestimmen.
In der Nebenrunde der Altersklasse U 12
setzte sich Makar Kotenkov (TC im TSV
Zella-Mehlis) mit 6:3, 6:1 gegen Julius
Woithon (Leipziger SC 1901) durch, in
der der Altersklasse U 14 hatte Jonat-
han Ritter (Sportpark Dresden) in einem
hochklassigen und kräftezehrenden
Finale die Nase gegen Gabriel Friedrich
Rossi (LTTC Rot-Weiß Berlin) mit 6:4, 7:6
vorn.
Insgesamt konnten Turnierdirektor Eric
Euchler und Oberschiedsrichter Konrad
Schneider bei Turnierende auf einen
wunderbaren Einstieg in die Sommer-
saison 2023 zurückblicken. Bei sehr gu-
ten Platzbedingungen konnte die erste
Matchpraxis gesammelt werden. Bei gu-
tem Wetter, Organisation, Platzpflege
und Versorgung herrschte eine durch-
weg positive Stimmung. Hervorzuhe-
ben ist auch die Schiedsrichter-Leistung
der Teilnehmenden – knappe Bälle wur-
den bis auf ganz wenige Ausnahmen
auch bei knappen Spielständen immer
richtig und sehr fair entschieden. Das
haben die Turnierveranstalter so bis-
her selten erlebt. Wenn alles nach Plan
läuft und alle, die bei dieser Auflage das
Turnier gelobt haben, wie versprochen
im nächsten Jahr zurückkehren, steht
einer weiteren Auflage im kommenden
Jahr nichts im Wege – hoffentlich mit
einem größeren Feld bei den Mädchen,
die dann auch Mal den kurzen Weg nach
Waldheim statt nach Schwerin nehmen
können. Konrad Schneider
sachsentennis 02/2023
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