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28 Aus den Bezirken – Chemnitz
TG Stadtpark Open 2024
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Siegerehrungen: 1 | A-Feld mit Daniel Schilling, Dominic Unger, Stefan Staskewitsch, Paul Herrschelmann, Alessio Meyer und Liam Höfer. 2 | B-Feld mit
Rio Nattke, Alexander Lenz, Carlo Noack, Emil Maier, Matthias Huster und Vahram Baghdasaryan (alle von links). Beide Fotos: Stefan Thämmig
Am ersten Ferienwochenende fand
im Chemnitzer Stadtpark die 7. Auf-
lage der TG Stadtpark Open statt.
Wie fast immer, richteten sich die Blicke
bereits am Vortag ständig aufs Wetter.
Nachdem glücklicherweise alle kräftige-
ren Gewitterzellen vorbeizogen, freuten
sich alle auf das perfekte Tenniswetter,
welches exakt mit geplantem Beginn
am Samstag vorhergesagt war. Doch
knapp eine Stunde vor Turnierstart öff-
nete der Himmel wie aus dem Nichts die
Schleusen, sodass die Anlage innerhalb
von fünf Minuten fast komplett unter
Wasser stand. Dank der guten Draina-
gen der 2019 modernisierten Plätze,
konnten schnell auch die größten Skep-
tiker überzeugt werden und das Turnier
mit gut einer Stunde Verspätung be-
ginnen. Die Teilnehmer des 16er A-Fel-
des, für das sich fast doppelt so viele
Spieler aus ganz Sachsen, Thüringen
und sogar Bayern und Baden-Würt-
temberg angemeldet hatten und somit
leider vielen Sportlern abgesagt wer-
den musste, zeigten Verständnis für
die entsprechend nicht ganz perfekten
Platzverhältnisse, im Anschluss ihr bes-
tes Tennis und einmal mehr, dass die
Leistungsklasse nicht immer die wahre
Spielstärke spiegelt.
So schickte der ungesetzte Paul Herr-
schelmann (TC Rosenthal) in Runde
1 den an Position 2 gesetzten Alessio
Meyer (Oberlungwitzer SV) mit einem
Zweisatzsieg in die Nebenrunde, schlug
am Sonntag im Halbfinale auch den an
Position 3 gesetzten Daniel Schilling
(1. TC Zwickau) im Match-Tiebreak und
zog somit verdient ins Finale ein. Dort
wartete der topgesetzte Thüringer Ste-
fan Staskewitsch (TV Rudolstadt), der
sich mit solidem und klugem Tennis
gegen den „Angriff der Jugend“ wehrte
und durch drei Zweisatzsiege ins Finale
vorspielte. Was dreimal hervorragend
klappte, funktionierte im Finale nicht
mehr. Mit seinem druckvollen Spiel
schlug Paul Herrschelmann auch den
Topgesetzten mit 6:3, 6:2 und sicherte
sich den Titel im A-Feld, den obligato-
rischen Glaspokal und italienischem
Korb, während sein Finalgegner nun
spanisch speisen kann. Den dritten
Platz und den „Ossi-Beutel“ sicher-
te sich Dominic Unger (1. TC Zwickau)
nach zwei engen Sätzen gegen seinen
Vereinskameraden Daniel Schilling, der
natürlich auch nicht leer ausging. Die
Nebenrunde entschied Alessio Meyer
souverän für sich.
Auch für das 16er B-Feld der Herren
hatten sich mit 22 Sportlern mehr an-
gemeldet als zugelassen werden konn-
ten. Aufgrund der äußerst bescheide-
nen Spielmöglichkeiten in den Ferien,
fragten einige dabei explizit nach einer
Wildcard. Während im A-Feld Zwei-
satzsiege überwogen, war das B-Feld
von Match-Tiebreaks geprägt, welche
mehrfach denkbar knapp endeten. Ein-
zig Emil Maier (USV Jena, an Position 4
gesetzt) spielte sich mit durchweg Zwei-
satzsiegen durchs Turnier, ließ auch
im Finale dem „Tiebreak-König“ Carlo
Noack (1. TC Waldheim) beim 6:2, 6:1
keine Chance und sicherte sich verdient
den Sieg, Pokal und italienischen Korb.
Platz drei sicherte sich gleich bei sei-
nem ersten Turnier mit Alexander Lenz
(TC Blau-Weiß Dresden-Blasewitz) ein
weiterer „Tiebreak-Experte“ gegen Rio
Nattke (ATV zu Leipzig von 1845). In der
Nebenrunde siegte Matthias Huster (TC
Schkeuditz).
Nach der enttäuschenden Resonanz in
den vergangenen Jahren entschieden
wir uns in diesem Jahr dafür, die Da-
menkonkurrenz nicht über das ganze
Wochenende, sondern nur am Sonntag
als Tagesturnier auszutragen. Die Teil-
nahme von 13 Damen und die Rück-
meldungen der Spielerinnen zeigen,
dass dies eine gute Entscheidung war
und wir diesen Modus auch im nächs-
ten Jahr beibehalten werden. Rio List
(Erfurter TC Rot-Weiß), Laura Weiden-
sager (Chemnitzer TC Küchwald), Jose-
fin Schuster und Carolin Eichermüller
(beide USV TU Dresden) konnten jeweils
zwei Siege einfahren und erhielten ne-
ben den LK-Punkten auch jeweils zwei
kleine Preise.
Nicht nur die überwältigende Resonanz
in allen drei Kategorien, auch die tolle
Stimmung, die positiven Rückmeldun-
gen und das Tennis, welches gezeigt
wurde, verdeutlichen, dass sich der
alljährliche Aufwand vor, während und
nach dem Turnier lohnt und sich wieder
mehr Veranstalter in Sachsen finden
sollten, die Turniere für die „Breite Mas-
se“ abseits der DTB-Turniere durchfüh-
ren. Stefan Thämmig
sachsentennis 02/2024